Wir haben kürzlich mit Joseph Miller, einem Berater für Unternehmen in der Zinnindustrie, darüber gesprochen, wie die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) mit dem Bergbau, der Sekundärproduktion und der Altmetallindustrie zusammenhängt. Im folgenden Interview erfahren Sie mehr über die Rolle der Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) für Zinnerz, Zinnschrott und Zinnbarren in verschiedenen Bereichen.
Frage: Joseph, wie schön, dass wir mit Ihnen sprechen können! Sie haben erwähnt, dass Sie 2021 wieder in die Zinnindustrie eingestiegen sind. Könnten Sie uns kurz berichten, was seitdem passiert ist?
Josef Miller: Ja, gerne. Nach meinem Wiedereinstieg in die Zinnindustrie wechselte ich in die Beratung, wobei ich mich hauptsächlich auf Zinn im Bergbau und in der Sekundärproduktion konzentrierte. Ich bin derzeit Mitglied der American Tin Association und werde diesen Herbst auf der Investmentkonferenz der International Tin Association in London einen Vortrag halten.
Frage: Worauf konzentrieren Sie sich als Berater vor allem?
Josef Miller: Hauptsächlich unterstütze ich Unternehmen in der Zinnindustrie mit nützlichen Informationen und Fachwissen, bei Entscheidungsprozessen und bei der Einhaltung von Industrienormen. Ob es die Beratung bei der ethischen Beschaffung oder die Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen betrifft, mein Ziel ist es, zum nachhaltigen Wachstum des Zinnsektors beizutragen.
Frage: Sie haben einen vielfältigen beruflichen Hintergrund, einschließlich Militärdienst. Wie haben Ihre bisherigen Erfahrungen Ihre heutige Arbeit beeinflusst?
Josef Miller: Mein militärischer Hintergrund, insbesondere in der Luftfahrt und bei den Spezialkräften, hat meinen Sinn für Präzision und Anpassungsfähigkeit geschärft, Eigenschaften, die für die Beratung und Navigation in komplexen Branchen, wie dem Bergbau, unerlässlich sind. Zudem hat mir meine Beteiligung am geopolitischen Wettbewerb Saudi Vision 2030 einzigartige Einblicke in die Entwicklung des Bergbausektors des Landes ermöglicht.
Frage: Könnten Sie erklären, welche Rolle die RFA-Technologie bei Ihrer Arbeit gespielt hat?
Josef Miller: Die RFA-Technologie ermöglicht eine nahezu augenblickliche Analyse der Elementzusammensetzung in Proben. Dies ist bei der Sekundärproduktion und auch bei der Bewertung von Primärerzen besonders nützlich. In der Sekundärproduktion ermöglicht die RFA beispielsweise die Bestimmung des Elementgehalts in Zinnschrott, der zu Barren verarbeitet wird, und sie liefert aussagekräftige Ergebnisse über die Zusammensetzung und den Wert des Materials.
Frage: Welche anderen Unternehmen in der Zinnindustrie nutzen die Vorteile der RFA-Analyse?
Josef Miller: Dank seiner Fähigkeit, metallische Elemente in einer Probe sofort zu analysieren, ist ein RFA-Handanalysator ein Muss für Personal in der Bergbau- oder Altmetallindustrie.
Mein Vanta Element RFA-Handanalysator von Evident ist ein großartiges Beispiel für einen RFA-Handanalysator, der genaue Messwerte liefern kann, wie dieser Gussstab aus hochwertigem zinnhaltigem Schrott zeigt. Die Ergebnisse des Vanta für einen Zinnbarren (21,8 kg) zeigen einen Teil eines 118 kg schweren Gusses in Virginia. Diese zerstörungsfreie Messung eignet sich hervorragend für die Analyse vor Ort und wird häufig in Bergwerken, auf Schrottplätzen und bei Prospektionsstandorten verwendet.
RFA-Ergebnisse eines gegossenen Barrens aus hochwertigem zinnhaltigem Schrott. Bildquelle: Joseph Miller.
Frage: Was sind die Vorteile eines RFA-Handanalysators für diese Industrien?
Josef Miller: Ein RFA-Handanalysator ist einfach zu verwenden und kann erfasste Ergebnisse auf einen Computer übertragen. Es ist ein vielseitiges Werkzeug, das die Investition wert ist. Auch wenn der Anschaffungspreis für einen Analysator der Einstiegsklasse hoch sein mag (ungefähr 20.000$), so macht sich die schnelle Amortisation doch bezahlt und macht den RFA-Handanalysator zu einer wertvollen Ergänzung für jeden Betrieb.
Ich schätze die RFA, weil sie die wichtigsten Elemente in jeder Probe fast sofort bestimmen kann. Dies funktioniert hervorragend für die Sekundärproduktion. Ich hatte beispielsweise einige Zinnreste, die zu Barren verarbeitet wurden. Der RFA-Analysator ermöglicht eine hervorragende Analyse des Materials in den Barren. Normalerweise prüfe ich jeden Barren an etwa vier verschiedenen Stellen, da das Material nicht immer gleichmäßig verteilt ist. Dadurch erhalten wir eine wirklich gute Vorstellung vom Wert der Barren. Bei der Bewertung von Primärerz wird die RFA natürlich vor Ort eingesetzt, um die Qualität des Zinnerzes zu bestimmen.
Mithilfe eines RFA-Handanalysators getestete Kassiterit-Erzprobe. Kassiterit ist ein Zinnoxid-Mineral und das bedeutendste Erz zur Gewinnung von Zinn. Bildquelle: Joseph Miller.
Frage: Nach welchen chemischen Elementen suchen Sie im Rahmen Ihrer Arbeit?
Josef Miller: Wir betrachten hauptsächlich Zinnoxid. Normalerweise enthält es in seiner reinen Form etwa 60 % bis 70 % Zinnmetall. Mit RFA kann eine Probe untersucht, der Zinngehalt bestimmt und festgestellt werden, ob andere wertvolle Elemente enthalten sind, wie z. B. in einer Seifenlagerstätte.
Das bedeutet, dass Techniker Proben entnehmen und sich ansehen können, was sie für Material enthalten und so eine Lagerstätte lokalisieren können. Ich habe keine direkte Erfahrung damit, aber die RFA wird auf der Seite des harten Gesteins durchgeführt, wo man nicht mit dem bloßen Auge sehen kann, wonach man sucht. Vor Ort können Sie so sofort erkennen, ob Sie an der richtigen Stelle suchen. Vor zehn bis 15 Jahren mussten Proben entnommen werden, an ein Labor geschickt und dann sichergestellt werden, dass sie mit ihrer Fundstelle protokolliert wurden.
RFA-Handanalysatoren ermöglichen eine sofortige Elementanalyse von Proben vor Ort. Bildquelle: Joseph Miller.
Frage: Testen Sie mittels RFA auch Metalle der Seltenen Erden?
Josef Miller: Wir testen möglicherweise auf Tellur und einige andere seltenere Elemente. Der RFA-Analysator gibt Ihnen einen Überblick über den Elementgehalt in den Proben, die Sie untersuchen. Vor Ort verwenden Techniker die RFA bei der Probenentnahme, insbesondere auf der Schwemmseite.
Frage: Wie hat der Vanta Element RFA-Handanalysator Sie bei Ihrer Arbeit unterstützt?
Josef Miller: Ich bin vom Vanta Analysator Element sehr beeindruckt. Besonders gefällt mir die Möglichkeit, Proben zu prüfen, die Daten zu speichern und die Daten mit Tausenden von Proben herunterzuladen. Sie können den genauen Standort der Proben oder des Materials angeben, z. B. ob es sich um Primär- oder Sekundärquellen von Zinn handelt. Es ist ein tolles Gerät!
Frage: Wie wird sich die RFA-Technologie Ihrer Meinung nach auf die Zukunft des Bergbaus und der Raffinerie auswirken, insbesondere in Regionen wie dem Nahen Osten?
Josef Miller: RFA-Handanalysatoren erleichtern die Analyse vor Ort. Sie helfen bei der Probenbestimmung und der Identifizierung von Ressourcen, die für einen effizienten Bergbau- und Veredelungsprozess entscheidend sind. In Regionen, wie dem Nahen Osten, wo die Diversifizierung des Bergbaus vorangetrieben wird, rationalisiert die RFA-Technologie den Explorationsprozess und trägt so zur Erschließung der lokalen Bodenschätze bei.
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